Therapiebeginn? 4 Dinge, die Ihnen den Einstieg erleichtern können
Denken Sie darüber nach, eine Therapie zu beginnen oder nach einer Pause wieder einzusteigen?
Das kann viele unterschiedliche Gefühle auslösen: Hoffnung, Unsicherheit, vielleicht auch etwas Angst. Vielleicht fragen Sie sich: „Werde ich meine Therapeutin mögen?“ „Wird sie mich verstehen?“ oder „Wird mir Therapie überhaupt etwas bringen?“
All diese Fragen sind verständlich. Und ja - Therapie kann sehr hilfreich, manchmal sogar lebensverändernd sein. Gleichzeitig gibt es ein paar Dinge, die für Sie hilfreich sein könnten, schon bevor Sie überhaupt die erste Sitzung buchen.
Inspiriert von einem Artikel in der New York Times möchte ich hier vier Gedanken mit Ihnen teilen, die Sie beim Einstieg (oder Wiedereinstieg) in die Therapie begleiten können:
1. Die Beziehung ist das Wichtigste
Sie müssen nicht die „perfekte Methode“ oder die Person mit dem beeindruckendsten Lebenslauf finden. Was in der Therapie den größten Unterschied macht, ist die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrer Therapeutin oder Ihrem Therapeuten. Fachlich sprechen wir von der therapeutischen Allianz. Ganz einfach gesagt heißt das: Fühlen Sie sich sicher, gesehen und respektiert?
Es ist vollkommen in Ordnung (ja sogar empfehlenswert) vor einer Entscheidung mit mehr als einer Person zu sprechen. Ob es passt, merken viele schon nach wenigen Sitzungen. Und wenn es sich nicht richtig anfühlt, suchen Sie einfach weiter. Den oder die richtige Therapeut:in zu finden, ist manchmal wie ein Kennenlernen: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl - und geben Sie sich mit keiner Begegnung zufrieden, die sich nicht stimmig anfühlt.
2. Manchmal wird es schwieriger, bevor es leichter wird
Therapie ist nicht immer angenehm. Manchmal tauchen Gefühle, Gedanken oder Erinnerungen auf, die man lange vermieden hat. Das kann verunsichern und gleichzeitig ein wichtiger Teil des Prozesses sein.
Veränderung geschieht oft in kleinen Schritten, nicht in großen Aha-Momenten. Manche Sitzungen fühlen sich leicht oder lösungsorientiert an, andere vielleicht schwer oder zäh. Alles hat seine Bedeutung. Wenn etwas schwierig, unklar oder frustrierend ist, dann sprechen Sie es an. Ihre Therapeutin möchte genau das wissen.
3. Sie dürfen Fragen stellen und den Prozess mitgestalten
Therapie ist nichts, das „mit Ihnen gemacht“ wird. Es ist ein gemeinsamer Prozess. Sie sind eingeladen, aktiv teilzunehmen: Fragen zu stellen, Wünsche zu äußern, Schwerpunkte mitzubestimmen. Es ist Ihr Raum. Ihre Stimme zählt - beim Setzen von Zielen ebenso wie beim Reflektieren des bisherigen Weges.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht hilfreich ist oder Sie unsicher sind, wie es weitergehen soll, müssen Sie nicht warten, bis Ihre Therapeutin es anspricht. Sie dürfen jederzeit sagen: „Können wir kurz darüber sprechen, wie die Therapie für mich gerade läuft?“ oder „Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Ansatz zu mir passt.“ Gute Therapie schafft Raum für genau solche Rückmeldungen.
4. In Therapie zu gehen ist ein Zeichen von Stärke
Es hält sich hartnäckig der Mythos, dass Therapie nur dann nötig ist, wenn „etwas nicht stimmt“. Doch das Gegenteil ist der Fall: Hilfe anzunehmen erfordert Mut. Es zeigt, dass Sie sich dem stellen, was schwierig ist, statt es zu verdrängen. Das ist keine Schwäche. Das ist Stärke.
Egal ob Sie mit Ängsten, Beziehungsstress, Trauer oder einem Gefühl von Stagnation zu kämpfen haben: Woche für Woche für sich selbst einzustehen, ist ein kraftvoller Akt der Selbstfürsorge. Nicht jede Sitzung wird sich leicht anfühlen. Aber mit der Zeit und der richtigen Unterstützung wird Veränderung möglich.
Zum Schluss
Therapie zu beginnen kann sich anfühlen, als mache man sich verletzlich. Aber sie kann auch ein Wendepunkt sein. Wenn Sie neugierig sind, unsicher oder einfach überlegen, ob dieser Schritt für Sie passend ist, dann lade ich Sie herzlich ein, Kontakt aufzunehmen. Gerne beantworte ich Ihre Fragen oder unterstütze Sie dabei herauszufinden, ob eine Zusammenarbeit mit mir sinnvoll wäre.
Dass Sie sich überhaupt mit dem Gedanken an Therapie beschäftigen, ist bereits ein mutiger Schritt. Und der zählt.